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Rost auf dem Auto beseitigen – so gehts!

Rost auf der Karosserie oder auf tragenden Fahrzeugteilen läutet das Ende eines Autolebens ein. Zudem sind die Prüfer von TüV und DEKRA geradezu versessen darauf, Roststellen zu finden und im Mängelbericht aufzuführen. Wie du dem braunen Problem beikommen kannst und wann sich der Aufwand überhaupt lohnt, erkläre ich dir in diesem Heimwerker-Report.

  • Ein ominöser brauner Fleck auf dem Kotflügel.
  • Eine Blase unter der Schicht Farbe an der Falz der Autotür.
  • Ein durchnässter Boden im Innenraum oder Wasser im Kofferraum, nach einer Fahrt bei Regen.

Genau dies sind Anzeichen dafür, dass der Eisenwurm am Werk ist: Rost.

Auto Rost

Obwohl es mittlerweile fortschrittliche Beschichtungen und und Legierungen gibt, wird es immer Rost geben. Das liegt daran, dass für tragende Fahrzeugteile und die Karosserie eisenhaltige Bleche und Träger verwendet werden. Ich erkläre Dir, wie Du das Problem mit dem Rost am besten löst.

Bei Metallen auf Eisenbasis kann sich der Kampf gegen Korrosion zur Sisyphusarbeit ausweiten. Trotz fortschrittlicher Beschichtungen und Legierungen wird es immer Rost geben, solange für tragende Fahrzeugteile und die Karosserie eisenhaltige Bleche und Träger verwendet werden. Es ist der natürliche Prozess, durch welchen Eisen und die meisten Stähle irgendwann vollständig in Eisenoxid verwandelt werden, was je nach Material unterschiedlich lange dauern kann. Schlussendlich verhindern lässt sich dieser Prozess nicht.

Dies bedeutet aber keinesfalls, dass dein Auto dem Untergang geweiht ist, nur weil sich ein paar Rostflecken zeigen. Sobald du weißt, wie und warum Autos rosten und wie diese Roststellen zu bearbeiten sind, kannst du dein Auto herrichten und mit diesem noch als Oldtimer durchs Land fahren.

 

Einige Auto haben verchromte Bauteile. Obwohl verchromt kann sich gelegentlich Rost bilden. Erfahre mehr, wie Du richtig Rost von Chrom entfernen kannst.

 

Warum Autos rosten

Rost entsteht durch den elektrochemischen Abbau von Metallen auf Eisenbasis. Die Verwandlung von Metall in Rost ist das Ergebnis der Oxidation. Die an der Oberfläche des Metalls befindlichen Eisenmoleküle reagieren mit Sauerstoff aus der Umgebung und mit Wasser in Form von Feuchtigkeit. So entsteht Fe2O3, auch bekannt als Eisenoxid, sprich als Rost.

Rostschicht Auto

Die Verwandlung von Metall in Rost ist das Resultat der Oxidation. Die Eisenmoleküle an der Oberfläche des Metalls reagieren mit Sauerstoff aus der Umgebung und mit Wasser in Form von Feuchtigkeit, woraus Fe2O3 entsteht, auch bekannt als Eisenoxid, sprich als Rost.

Reines Eisen oxidiert nicht so aggressiv. Bei einem alten Motorblock ganz aus Eisen wirst du nur eine staubdünne Rostschicht finden, die nicht tief ins Material vordringt. Allerdings verwenden die Autobauer heute Stahllegierungen, weil diese etliche Vorzüge gegenüber Eisen besitzen. Aber auch Nachteile, denn durch die Zugaben von anderen Metallen wird das Eisen quasi verunreinigt, weshalb es schneller rostet und der Rost tief in die Struktur eindringen kann – der berüchtigte Lochfraß.

Freiliegender Stahl rostet unterschiedlich schnell, abhängig von mehreren Faktoren: Legierungsbestandteile, Materialdicke, Umwelteinflüsse und Art der Wärmebehandlung, der der Stahl unterzogen wird. Sehr schlecht gemachte Autos in den 1970er Jahren begannen Oberflächenrost zu zeigen, sobald sie das Fließband verließen, spätestens beim Erreichen des Autohändlers.

Größter Feind der Autos, insbesondere der tragenden Teile ist aber Salz. Streusalze und andere gelöste Verunreinigungen wirken als Elektrolyte. Werden Elektrolyte einer chemischen Reaktion zugeführt, beschleunigen sie den Austausch molekularer Komponenten. Für Autofahrer bedeutet dies, dass schmutziges oder salziges Wasser, das sich irgendwo an der Karosserie oder den tragenden Teilen anhaftet, diese Stelle schneller rosten lässt.

 

Tipp: Willst du einen Gebrauchtwagen kaufen, sind Fahrzeuge aus bestimmten Regionen weniger gut geeignet. Dazu gehören die Küstenregionen an Nord- und Ostsee, genau wie alle Landstriche, in denen jedes Jahr viel Schnee fällt oder Eisbildung die Regel ist. Damit sind insbesondere Wintersportorte und Regionen gemeint, die in den höheren Lagen der Mittelgebirge und in den Alpen liegen. Die salzhaltige Luft an der Küste und die großen Mengen Streusalz im Winter setzen einer Fahrzeugkarosserie mächtig zu.

 

Rost

Es gibt verschiedene Arten von Rost am Auto. Grund dafür ist, dass sich Rost stufenweise in drei Stadien bildet.

 

Arten von Rost am Auto und wie der Rost entfernt wird

Rost bildet sich stufenweise. Dabei gibt es drei Hauptstadien von Rost.

Oberflächenrost

Die ersten Anzeichen von Rost tauchen in der Regel durch Lackkratzer und Risse in der Lackierung auf. Hierbei handelt es sich zumeist um Oberflächenrost. Dieser ist vergleichbar mit dem Rost, der sich auf Scheibenbremsscheiben aus Stahl bildet, wird das Auto ein paar Tage nicht gefahren. Dieser Rost ist keine wirkliche Gefahr für das Material, wird er rechtzeitig entfernt. Oberflächenrost am Auto bildet sich, wenn der Lack in seiner Struktur durch mechanische oder UV-Schäden zusammenbricht. Strukturell stellt Oberflächenrost kein Problem dar. Je nach Metalldicke und Legierungszusammensetzung kann sogar ein Passivierungsgrad erreicht werden, bei dem der Oberflächenrost das Metall tatsächlich vor weiterer Oxidation schützt.

Oberflächenrost Auto

Das erste Anzeichen von Rost ist der Oberflächenrost. Wird dieser sofort entfernt, stellt er erstmal keine Gefahr mehr für Dein Fahrzeug dar.

Unabhängig davon ist es am besten, den Oberflächenrost sofort zu beseitigen – nur für den Fall. Dazu wird mit Sandpapier die Stelle solange abgetragen, bis sauberes, reines Metall sichtbar ist. Es empfiehlt sich einen kleinen Bereich der Umgebung aufzurauen. Anschließend wird ein Rostschutz oder Konverter aufgetragen. Grund dafür ist, dass der Stahl nur so aussieht, als sei das Eisenoxid komplett abgetragen. Fast immer verbleiben aber Partikel, die ohne fachgerechte Behandlung erneut einen Rostprozess auslösen. Rostschutzmittel wandeln Eisenoxid in eine chemisch stabile, feuchtigkeitsbeständige Verbindung, die den Rest des darunter liegenden Metalls schützt. Ist die erste Schicht nach rund 15 Minuten trocken, wird eine zweite aufgetragen. Nun sollte der Rostschutz 24 Stunden trocknen und aushärten. Anschließend sehr fein anschleifen und die Grundierung mit einer Farbsprühpistole auftragen. Nach dem Trocknen wieder leicht anschleifen und in Schritten mit dem Farbsprühsystem lackieren und schlussendlich den Klarlack auftragen.

Schuppenrost

Schuppenrost entsteht, wenn der chemische Prozess die Oberfläche beschädigt und die Festigkeit des Metalls reduziert. Dies ist die zweite Stufe, die nach dem Oberflächenrost einsetzt. Der Schuppenrost macht sich durch die Bildung von Blasen bemerkbar, die unter der Lackschicht auftreten.

Wenn Rost auf diese Weise in die Oberfläche eindringt, verursacht er einen rauen, narbigen Schaden, der als Zunder bezeichnet wird. Zunder korrigieren bedeutet, mit einer Drahtbürste den Rost grob entfernen und mit einer Schleifscheibe Unebenheiten beseitigen. Anschließend mit Schleifpapier glätten. Entweder gehst du dann so vor, wie beim Oberflächenrost oder du musst mit Spachtelmasse größere Narben ausgleichen und danach grundieren sowie lackieren.

Lochfraß Durchdringender Rost Auto

Verschlimmert sich der Schuppenrost fängt das Grundmetall an abzublättern, was zur Bildung von Löchern führt.

Lochfraß / Durchdringender Rost

Nach längerer Exposition wird Stahl in sprödes Eisenoxid umgewandelt und es bilden sich Löcher, die deutlich die Struktur des Metalls schwächen.

Wenn sich Schuppenrost verschlimmert, blättert das Grundmetall ab, was zur Bildung von Löchern führt. Hier bleiben dir zwei Wege zur Beseitigung. Entweder tauscht du das Autoteil gegen ein Ersatzteil aus oder du holst das Schweißgerät aus der Werkstatt. Es ist keine Alternative, insbesondere größere Löcher mit Spachtelmasse oder mit Matten und Kunstharz stümperhaft zu flicken.

Sind tragende Teile betroffen, ist es fast immer ratsam, diese gegen Neuteile auszutauschen.

 

Stoßstange Korrosion Auto

Regelmäßige Inspektionen an Deinem Fahrzeug, vor allem auch mal unter der Karosserie, können auf lange Sicht viel Geld und auch Zeit einsparen.

Das Auto von Rost befreien erfordert Aufmerksamkeit

Als Autobesitzer solltest du immer wieder einen genauen Blick auf die Karosserie werfen und dich auch von Zeit zu Zeit einmal unter deinen Wagen legen. Nur so kannst du rechtzeitig Rostbildung erkennen und schnellstmöglich eingreifen. Das spart Zeit und viel Geld, denn Oberflächenrost lässt sich recht einfach beseitigen. Schuppenrost oder Lochfraß erfordern einen deutlich höheren Material- sowie Zeitaufwand und verursachen zudem teils erhebliche Kosten.

 

Weitere Infos zur Rostentfernung