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Nicht alle Schweißarbeiten werden an großen Objekten durchgeführt. Vor allem wenn Kleinteile zu schweißen sind, Bauteile in Serie gefertigt werden sollen oder absolute Präzision erforderlich ist, ist ein Schweißtisch eine exzellente Hilfe.

Bei vielen Schweißprojekten ist eine stabile Oberfläche erforderlich. Der Schweißtisch hat sich bei derartigen Arbeiten als nützlich erweisen. Insbesondere erhöht er die Sicherheit bei der Arbeit und er gestattet dir, eine bequeme Haltung einzunehmen. Allerdings ist die Vielzahl der Modelle bei den Schweißtischen etwas irreführend. Schweißtische werden in verschiedensten Größen, mit sehr unterschiedlicher Oberfläche und mit diversem Zubehör angeboten. Überdies gibt es stationäre sowie tragbare Tische. Worauf du achten solltest, wenn du einen Schweißtisch kaufen willst, erkläre ich dir in diesem Heimwerkerreport.

Schweißtisch

 

Grundsätzliches zum Schweißtisch

Schweißtische werden in den unterschiedlichsten Formaten angeboten. Einige sind mit etwa 30 cm kaum breiter als ein Arbeitsbock. Andere Modelle sind für größere Projekte ausgelegt und messen deshalb 200 cm x 200 cm oder mehr. Oder sie sind kleiner, können aber verlängert und / oder verbreitert werden.

Hast du einen Schweißtisch gefunden, der von der Arbeitsfläche deinen Ansprüchen genügt, solltest du auf diese Eigenschaften achten:

  • Ist die Arbeitsfläche stark genug?

    Schweißtisch

    Achte darauf, dass die Arbeitsfläche den Ansprüchen Deines Schweißvorhabens gerecht wird.

  • Ist die Arbeitsfläche aus dem Material, welches für dich vorteilhaft ist?
  • Wenn möglich, wähle eine gelochte oder geschlitzte Arbeitsfläche. (Erklärung folgt im weiteren Text)
  • Die Höhe des Schweißtisches sollte verstellbar sein.
  • Als mitgeliefertes oder fest montiertes Zubehör ist ein kleiner Amboss nützlich.
  • Verschiebbare Schraubzwingen oder feststellbare Klammern oder Klemmen sind eine echte Hilfe.
  • Vorgefertigte Winkel sollten vorhanden sein, wenn möglich inklusive Feststelleinrichtung.

    Schweißtisch kaufen

    Zusätzliche Features wie Schraubzwingen, Klammern, Biegevorrichtung, Fußtritt und ein Stuhl können das Schweißen ungemein erleichtern.

  • Eine Biegevorrichtung ist nützlich.
  • Eine Bemaßung für die Länge und ein Winkelmesser sowie eine Messvorrichtung für Rundbögen sind wünschenswert.
  • Ein Fußtritt zwischen den Tischfüßen ist praktisch, insbesondere wenn hohe vertikale Arbeiten durchzuführen sind.
  • Gehört zum Schweißtisch ein Stuhl, sollte der Sitzbezug feuerfest sein.
  • Achte unbedingt auf eine solide Ausführung der Erdung und darauf, dass das Erdungskabel mindestens der Euronorm entspricht.
  • Einige Schweißtische bieten offene Rundhaken an den Seiten, in denen die Stromleitungen geführt werden können.

    Schweißtisch Zubehör

    Neben einer hohen Sicherheit solltest Du bei Bedarf auch auf die Mobilität des Schweißtischs achten.

  • Hast du wenig Platz, musst du den Schweißtisch auch für andere Arbeiten nutzen oder gleich einen klappbaren Schweißtisch kaufen.
  • Soll der klappbare Schweißtisch mobil eingesetzt werden, achte darauf, dass die Transportrollen, die Achse und die Radlager ausreichend stark bemessen sind.
  • Einige Modelle bieten ausklappbare oder fest montierte Tabletts, die automatisch den Schmutz auffangen.
  • Zudem werden kraftvolle Magnete angeboten, die ein Werkstück bedingt in Position halten können.
  • Dazu dienen auch abgewinkelte Schienen oder Streben. Diese übernehmen die Funktion zusätzlicher Hände, denn sie können Werkstücke in einer bestimmten Position fixieren.

 

Die Arbeitsfläche beim Schweißtisch

Ein Schweißtisch muss geerdet sein. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahme zur eigenen Sicherheit ist es möglich, dass ein Schweißer einen in der Regel leichten elektrischen Schlag erleidet. Meist geschieht dies dann, wenn entweder die Erdung fehlerhaft ist oder der Schweißtisch eine ungeeignete Oberfläche besitzt. Elektrische Ströme haben die Angewohnheit, immer den Weg einzuschlagen, der den geringsten Widerstand bietet. Gerade bei selbstgebauten Schweißtischen kommt es zu Elektrounfällen, weil für die Standfüße oder die Oberfläche ein ungeeignetes Material gewählt wurde.

Tipp: Um die Sicherheit beim Schweißen zu erhöhen sollte über weiteres Zubehör nachgedacht werden. Informiere Dich hier über die besten Schweißerhosen, Schweißschirme, Schweißerbrillen und Schweißhelme.

Tischoberflächen mit hohem elektrischen Widerstand

Wichtig ist, dass die elektrische Leitfähigkeit der Tischoberfläche möglichst niedrig ist, also der Widerstand maximal hoch ist. Dies ist notwendig, damit der Stromfluss beim Schweißen nicht auf Abwege geraten kann. Der elektrische Strom soll am Werkstück bleiben und nicht durch die Tischoberfläche in unseren Körper eindringen können. Zugleich soll das Material der Oberfläche extremen Belastungen gewachsen sein. Deshalb sind folgende Materialien als Deckplatte für einen Schweißtisch besonders geeignet.

  • Stahlplatten mit relativ hohem Anteil von Kohlenstoff
  • Aluminium
  • dick verzinkter Stahl
  • Edelstahl
  • Carbon
  • Gusseisen

Alle hier aufgeführten Stähle und Metalle bringen ideale Voraussetzungen als Oberfläche für einen Schweißtisch mit. Einzig Aluminum wird von einigen Schweißern abgelehnt, weil dieses Metall eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit besitzt und deshalb Verbrennungen verursachen kann. Der beste Stahl, aufgrund seiner Härte, Haltbarkeit und dem hohen elektrischen Widerstand ist Kohlenstoffstahl. Diese Stahlart hat Ähnlichkeit mit Edelstahl, ist aber härter und die Stromleitfähigkeit ist deutlich niedriger. Zudem lässt sich Kohlenstoffstahl leicht reinigen. Sogar Schweißspritzer können einfach mit einer Schruppscheibe auf dem Winkelschleifer entfernt werden.

Tipp: Ein Schweißtisch sollte vor Arbeitsbeginn immer sorgfältig von Schmutz und Metallresten befreit werden. Nur so lassen sich herumfliegende, meist sehr heiße Spritzer vermeiden, die zu schweren Verbrennungen führen können.

Holz und Stein ist als Oberfläche für Schweißtische ungeeignet

Gerade im DIY-Bereich werden immer wieder Schweißtische hergestellt, bei denen die Oberfläche nicht aus Metall besteht. Oft werden schwer entflammbare Holzplatten, Panele oder OSB-Platten verbaut. Mitunter kommt es vor, dass ein Schweißtisch gefliest wird oder die Oberfläche aus Beton besteht. Dies kann zu schweren Verletzungen führen. Jedes Holz entzündet sich bei den hohen Temperaturen, die beim Schweißen üblich sind. Und keramische oder mineralische Oberflächen können der Hitze ebenso wenig standhalten. Hier platzen in der Regel teils faustgroße Stücke aus der Platte, die wie Geschosse durch den Raum fliegen.

Tischplatten mit Löchern sind ideal

Dass viele Modelle von Schweißtischen teils große Löcher aufweisen, hat seine Gründe. Bei tragbaren Tischen kann auf diese Weise ein beachtlicher Teil des Gewichts eingespart werden. Viel wichtiger ist aber, dass der Schweißer über die Löcher oder Schlitze das zu schweißende Werkstück nahezu überall auf dem Tisch fixieren kann. Ohne diese Löcher bleibt nur die Tischkante, um ein Werkstück festzuklemmen.

Überdies ist es in der Praxis üblich, auch andere Metallarbeiten auf dem Schweißtisch durchzuführen. Werden Löcher gebohrt oder Metall wird gesägt, geschieht dies zumeist unter Zuführung von Kühlflüssigkeit. Diese kann durch die Löcher ungehindert abfließen. Ohne Abflusslöcher besteht die Gefahr eines elektrischen Schlages, wird nach dem Bohren das Schweißgerät wieder in Betrieb genommen.

 

Schlussbetrachtung zum Thema: Schweißtisch kaufen

Ein guter Schweißtisch ist unbedingt ein sehr nützliches Hilfsmittel, welches dir bei der Arbeit gute Dienste leistet. Zudem kannst du in einer ergonomisch vorteilhaften Position arbeiten, was ohne diesen Tisch nur schwer möglich ist. Gerade wenn du an langwierigen Projekten arbeitest, wirst du deinen Schweißtisch schnell als unverzichtbares Zubehör ansehen. Genau deshalb solltest du sehr sorgfältig die Beschaffenheit und das Zubehör der einzelnen Modelle prüfen. Erst danach solltest du deinen Schweißtisch kaufen, inklusive dem von dir benötigten Zubehör.

 

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