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MIG Schweißen ⁉

MIG SchweißenBei den Lichtbogenschweißverfahren, welche das MIG Schweißen beinhalten, wird die thermische Energie mittels elektrischer Gasentladung erzeugt. Beim Schutzgasschweißen beträgt die Temperatur des entstehenden Lichtbogens 3.700 bis 13.700 Grad. Der Elektroden-Werkstoff schmilzt im Schweißgerät* ab. Der flüssig gewordene Werkstoff verbindet sich mit dem Grundwerkstoff. Die dabei entstandene Schweißnaht besteht aus dem Elektroden-Werkstoff und dem Grundwerkstoff.

Was ist MIG-Schweißen?


Im Jahre 1948 wurde das Metall Lichtbogenschweißen mit inerten Gasen entwickelt. Die Vielseitigkeit und Geschwindigkeit haben es zum am häufigsten verwendeten Schweißprozess in der Industrie werden lassen. MIG Schweißen bezeichnet das Metallschweißen mit inerten Gasen, wobei Aktivgase nicht zur Verwendung kommen. Ein Motor wickelt einen Schweißdraht fortlaufend und automatisch von einer Spule ab. Der Schweißdraht wird über eine Kontakthülse an die Schweißstelle geführt. Der Schweißdraht schmilzt, während zeitgleich ein schützendes Schweißgas zugeführt wird. Das Schutzgas sorgt dafür, dass Sauerstoff in das Schmelzbad gelangt. Das Schutzgas verhindert auf diese Weise eine ungewollte Oxidation. Es kann auch mit verschiedenen Lichtbögen gearbeitet werden. Der Impulslichtbogen vereinfacht das Schweißen von Dünn-Blech mit dicken Drähten und zwei dünne Bleche werden bevorzugt mit einem Kurzlichtbogen geschweißt. Der Sprühlichtbogen verhindert Bindefehler. Zum Schweißen von dicken Blechen wird ein Sprühlichtbogen ebenfalls ausgenutzt.

Anwendungsgebiete des MIG-Schweißens

MIG Schweißen eignet sich für den privaten als auch für den gewerblichen Gebrauch. Schweißer können mit diesem Verfahren Dünn-Blech und Aluminium schweißen. Weiterhin eignet sich dieses Schweißverfahren zum Schweißen von verschiedensten Stählen. Dazu gehören Rohrstahl, Kessel- und Baustahl. Ebenfalls geschweißt werden können hochlegierte Stähle, Stahlprofile und Stahlbleche. Die Einsatzmöglichkeiten sind somit vielseitig. Das Schweißverfahren wird bevorzugt bei Schweißarbeiten in Schiffswerften und Karosseriebetrieben verwendet. Auch Nichteisenmetalle können mit diesem Verfahren hervorragend geschweißt werden. Weitere Einsatzgebiete sind zudem der Kraftwerksbau und der Brückenbau. Dazu auch hier mehr Infos. Wenn es nicht auf die Optik und feine Schweißnähte ankommt, kann beim Schweißen von Edelstahl ebenso das MIG-Schweißen angewendet werden. Beim Verbinden von unterschiedlichen Metallen hingegen, werden Spezialschweißverfahren angewendet.

Schutzgase beim MIG-Schweißen

Die inerten Gase, welche beim Schweißen verwendet werden, sind reaktionsträge Gase und können nicht mit dem Werkstoff reagieren. Die verwendeten Gase, die verwendet werden, sind Edelgase. Die  Edelgase, die zur Verwendung kommen, sind unter anderem Helium, Krypton, Xenon und Radon. Die Edelgase haben einen entscheidenden Einfluss auf die Lichtbogen-Qualität. Argon geht nur unter Extrem-Bedingungen chemische Reaktionen ein. Es umgibt den Lichtbogen sowie die Schmelze und schützt diese vor dem reaktionsstarken Sauerstoff aus der Atmosphäre. Das Gas kann erst bei -185 Grad flüssig werden. Das Edelgas ist im Gegensatz zu anderen Edelgasen leicht zu gewinnen und von daher preiswert. Helium ist preisintensiver, da es nicht aus der umgebenden Luft gewonnen werden kann. Stickstoff wird ebenfalls bevorzugt verwendet, da es aus der Atmosphäre einfach zu gewinnen ist. Die Atmosphäre besteht zu 78% aus diesem Element.

Die Vorteile beim MIG Schweißen

  • gute Schweißbarkeit
  • geringer Schweißverzug
  • keine Schlacke

Die Vorteile des MIG Schweißens liegen darin begründet, dass die Naht sehr gut vor Sauerstoff geschützt wird. Die entstandene Naht ist zudem sauber. In der Regel sind nur minimale Nacharbeiten erforderlich, was der schnellen und produktiven Schweißart geschuldet ist. Der entstehende Schweißverzug ist sehr gering, welcher durch die Wärmeeinwirkung entsteht. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist, dass keine Schlacke produziert wird. Die geschweißte Naht ist stabil und das Schweißverfahren ist selbst bei schwierigen Zwangslagen geeignet. Die vorbereitenden Schritte vor den Arbeiten sind auch recht übersichtlich. Es muss die Betriebsart eingestellt werden, danach folgt die Abstimmung des Drahtes und Schutzgases für das zu schweißende Werkstück. Zuletzt wird der benötigte Schweißstrom eingestellt. Ein weiterer Vorteil ist, dass der automatisch zugeführte Draht zum Schweißen in seiner Geschwindigkeit geregelt werden kann.

Die Nachteile beim MIG Schweißen

  • Edelgase verwehen leicht
  • Erfahrung nötig
  • teure Anschaffung

Das Schweißverfahren ist schlecht im Freien anzuwenden. Die Erklärung liegt darin, dass die Schutzgase im Freien schnell verwehen. Aus diesem Grund macht es Sinn, dass Metallschutzgasschweißen ausschließlich in geschlossenen Räumlichkeiten zu verwenden. Vor allem hier sollte auch auf einen ausreichenden Atemschutz geachtet werden. Dieses Schweißverfahren erfordert außerdem einen großen Erfahrungsschatz. Es muss auch auf eine gründliche Vorbereitung geachtet werden. Dabei müssen die Schweißstöße frei von Fetten, Ölen und Lacken sein. Die Reinigung ist mechanisch durchzuführen. Es sollten keine Kühl- oder Schmiermittel verwendet werden. Ein weiterer Nachteil ist die teure Anschaffung von MIG-Schweißgeräten. Die laufenden Kosten sind hoch im Vergleich zu anderen Schweißverfahren und Schweißdrähte sind erst ab mindestens 5 Kilo zu erwerben.

Fazit

Das MIG oder MAG Schweißverfahren erzielt hervorragende Ergebnisse. Eine saubere Naht sowie die Verwendung von Edelgasen als Schutzgase, sorgen für zufriedenstellende Arbeiten. Die hohen Anschaffungs- und Betriebskosten sind allerdings als Tribut zu nennen. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, solange diese nicht im Freien stattfinden. MIG Schweißen zählt zu den beliebtesten Schweißarten. Beim Verbinden unterschiedlicher Metalle werden hingegen Spezialschweißverfahren angewendet. Damit Ihr Metall gut vor Rost geschützt ist, lesen Sie hier weiter.

Bild: @ depositphotos.com / kalinovsky

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