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Zimmerdecken mit einem Farbsprühgerät streichen – so gelingt es!

Eine Zimmerdecke streichen ist eine der anstrengendsten Arbeiten beim Renovieren. Und oft genug müssen für den frischen Farbanstrich an der Decke zuvor etliche Hindernisse beseitigt werden. Bei Altbauten sind es zumeist die extremen Deckenhöhen. Diese kommen gerne zusammen mit aufwendigem Stuck daher, was den Anstrich mit Pinsel und Rolle zur Tortur machen kann. Mit einem Farbsprühgerät ist eine Zimmerdecke leichter zu streichen, was insbesondere bei strukturierten Decken vorteilhaft ist. Vergleiche verschiedene Farbsprühgeräte in unseren Tests. Wie eine Decke gestrichen wird und in welcher Reihenfolge Wände und Decke ihre neue Farbe erhalten, ist kein Geheimnis. Auch nicht, was beim Streichen allgemein und beim Kauf eines Farbsprühgerätes für den Deckenanstrich zu beachten ist, denn dies erkläre ich dir in diesem Heimwerker-Report.    

 

Welches Farbsprühgerät für den Deckenanstrich kaufen 

Für die Kaufentscheidung bei einem Farbsprühgerät sind mehrere Faktoren entscheidend. Du solltest wissen, dass es Modelle gibt, die auf verschiedene Weise die Farbe aufnehmen. Die einfachen Geräte und nur für kleinere Flächen geeignet, besitzen einen Vorratsbehälter, der unmittelbar unter oder über der Sprühpistole angebracht ist. Soll eine große Fläche gestrichen werden, musst du bei diesen Geräten unzählige Male den Behälter nachfüllen, bis die Arbeit beendet ist. Überdies sind diese Spritzpistolen durch das Farbreservoire ungemein schwer. Es ist ist anstrengend und ermüdend, mit einem solchen Gerät über Stunden arbeiten zu müssen. Außerdem gibt es Farbsprühsysteme mit Reservoire an der Sprühpistole, die für das Arbeiten über Kopf nicht geeignet sind, weil in dieser Haltung keine Farbe mehr gefördert wird. 

Eine Variante der Farbsprühsysteme verfügt über einen Vorratsbehälter am Pumpenmotor, von wo aus die Farbe zur Sprühpistole gefördert wird. Oder du entscheidest dich für eines der Modelle, die die Farbe direkt aus dem Eimer entnehmen. Hier musst du darauf achten, dass die Farbe im Eimer perfekt durchgerührt ist, insbesondere wenn du einen Farbton selbst angemischt hast.

Das Sprühsystem entscheidet über die Qualität

 

Das richtige Sprühsystem entscheidet über die Qualität des Anstrichs

Steht ein Sprühsystem zum Kauf an, solltest du unbedingt über die Anschaffung eines Modells mit Airless-Technik nachdenken. Normale Sprühgeräte verursachen einen feinen Sprühnebel, der quasi mit Luft überfüllt ist. In der Folge deckt die Farbe nicht auf Anhieb, es kann zu Tropfnasen kommen und die Arbeit dauert deutlich länger. Airless bedeutet, dass die Farbe selbst von der Pumpe, sprich vom Kompressor unter Druck gesetzt wird, wobei möglichst wenig Luft beigefügt wird. Mit derart wenig Luft im System, lassen sich Flächen deckend und schnell anstreichen. Zudem wird das Finish sichtbar glatter. Überdies ist es für den Deckenanstrich mit einem Farbensprüher wichtig, dass für die Sprühpistole eine Verlängerung erhältlich ist. Gerade bei Altbauwohnungen mit sehr hohen Decken kannst du dir mit einer solchen Griffverlängerung, inklusive der Bedienelementen daran, die Kletterei mit der Leiter sparen, denn alle Bereiche lassen sich bequem im Stehen erreichen.

 

Was wird zuerst gestrichen – Wand oder Decke?

Über diese Frage haben sich bereits Heimwerkerexperten und Malermeister die Köpfe heiß geredet. Grund dafür ist, dass es je nach Situation eine andere Reihenfolge gibt.

1. Nur die Decke streichen 

Keine Frage, denn in diesem Fall werden die Wände, der Fußboden und eventuell vorhandene Einrichtungsgegenstände abgedeckt oder abgeklebt. Anschließend kann die Decke mit dem Farbsprühgerät problemlos gestrichen werden. 

2. Nur die Wände streichen 

Brauchen lediglich die Wände einen neuen Anstrich und dazu wird ein Farbsprühsystem genutzt, muss der Rand der Decke abgelebt werden. Anschließen wird die Decke selbst mit einer federleichten Folie abgehängt, damit sich kein Sprühnebel ablagern kann. 

3. Wände und Decke in einem Farbton streichen 

In diesem Fall wird zuerst die Decke mit dem Farbsprühgerät gestrichen. Dabei darf und soll die Farbe über die Decke hinaus den oberen Bereich der Wand mit einem Vorstrich bedecken. Anschließend werden die Wände gesprüht. 

4. Wände und Decke in unterschiedlichen Farben streichen  

In diesem Fall – und nur dann werden die Wände zuerst mit dem Farbsprühgerät bearbeitet. Dann heißt es warten, bis die Farbe vollständig getrocknet ist. Anschließend klebst du die Deckenränder der Wände ab und die Wände selbst müssen mit einer Folie abgehängt werden. Erst dann kann die Decke gestrichen werden. Grund für die umgekehrte Prozedur ist, dass es viel einfacher ist, Wände abzukleben, als eine Decke über Kopf. 

Tipp: Ich würde immer eine sogenannte Abdeckmaschine für das Abkleben von großen Flächen, Rändern und Decken wählen. Diese Geräte werden mit einer Rolle Abklebeband bestückt und erleichtern das Abkleben von Kanten und Rändern erheblich. Auch Fenster- und Türrahmen lassen sich spielend leicht mit dem Gerät schützend abkleben. Die Zeitersparnis ist derart hoch, dass sich die Anschaffung einer Abdeckmaschine unbedingt lohnt.

 

Die Zimmerdecke mit dem Sprühgerät streichen 

Ist alles abgeklebt, die Farbe ist angerührt, kannst du diese in das Vorratsreservoire füllen, sofern das Farbsprühsystem nicht direkt aus dem Eimer saugt. Suche dir zuerst ein Stück Karton oder etwas, was du für einen Test nutzen kannst. Bei diesem Testsprühen stellst du die Düse perfekt ein. Ist der Farbstrahl trotz mehrerer Einstellversuche nicht deckend, die Tropfen sind zu groß oder die Pistole spuckt Farbtropfen, wechsele die Düse. Ist der Farbstrahl zufriedenstellend, beginnst du am Rand und arbeitest dich von dort Feld für Feld weiter zur anderen Deckenseite vor. 

Vom Stuck nicht irritieren lassen

Lass dich vom Stuck nicht irritieren 

Ist die Decke strukturiert oder mit Stuck verziert, lass dich durch diesen Deckenschmuck nicht beirren. Der Sprühstrahl dringt auch in die kleinsten Vertiefungen und bedeckt dort die tiefer liegenden Flächen. Allerdings kann es bei einigem Abstand, beispielsweise beim Arbeiten mit einer Verlängerung anders aussehen. In der Regel sind die Farbunterschiede aber nur Schatten, die von der Strukturierung erzeugt werden. 

Hinweis: Die Düsen für einen Farbsprüher sind fast immer mit einer dreistelligen Nummer gekennzeichnet. An dieser Bezifferung kannst du erkennen, was für eine Düse du in deiner Hand hälst. Ich will das am Beispiel der Nummer 521 erklären. 

Die erste Zahl steht für den Sprühdurchmesser. In diesem Fall ist es die 5. Diese Zahl musst du mit 6 multiplizieren, um darauf zu kommen, dass der Sprühkreis bei einem Abstand von 30 Zentimetern zum Objekt auch 30 Zentimeter im Durchmesser beträgt. Die nachfolgenden Ziffern beziehen sich auf die Größe der Öffnung in der Düse. Hier ist es die 21, wonach der Düsendurchmesser 0,21 Millimeter beträgt. Das heißt im Umkehrschluss, je höher die beiden letzten Ziffern sind, desto mehr zerstäubte Farbe wird aus der Düse gepresst.

 

Fazit: Der Farbsprüher für Decken und Wände erleichtert das Renovieren erheblich

Ein Airless-Farbsprühsystem ist perfekt, um große Flächen wie Wände und Zimmerdecken zu streichen. Wenn du auf die kleinen Tipps achtest, wirst du den Kauf eines Farbsprühers gewiss nicht bereuen. Zumal du mit den richtigen Düsen mit einem solchen System auch den Gartenzaun, das Garagentor streichen, die Fassadenfarbe und wenn du willst, sogar dein Auto lackieren kannst. Wichtig ist jedoch auch, dass Du nach jeder Nutzung dein Farbsprühsystem reinigst, damit teure Reparaturen und Totalausfälle vermieden werden.