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Zertifizierungen Schutzkleidung für Schweiß- und Metallarbeiten

Handschuhe – Schürzen – Schuhe – Schweißerkappe…

Zusammen mit dem Helm sind die Schweißerhandschuhe, die Schürze und die Schuhe quasi die Ritterrüstung eines jeden Metallarbeiters. Diese Bekleidungsteile bilden den äußeren Schutzmantel, um schwere Verletzungen und insbesondere Verbrennungen wirkungsvoll zu verhindern. Zur persönlichen Schutzbekleidung bei Metall- und Schweißarbeiten gehören aber auch ein Gehörschutz, eine Schweißerkappe, ein Atemschutz, Hose und Jacke mit Schutzfunktion, Gesichtsschild und die Schweißerbrille. Worauf du beim Kauf deiner persönlichen Schutzkleidung achten solltest und welche Zertifizierungen dafür gültig sind, erkläre ich dir in diesem Heimwerker-Report.

Hersteller für Schutzkleidung

 

Zertifizierungen für Schutzbekleidung für Metallarbeiten

Die EN ISO 13688 definiert die allgemeinen Anforderungen an Schutzbekleidungen.

Diese Vorschrift ersetzt die EN 340:2004. So zertifizierte Bekleidungen müssen gewisse Standards einhalten in Bezug auf:

  • Ergonomie
  • Unschädlichkeit
  • Größenbezeichnung
  • Verträglichkeit
  • Kennzeichnung

Zuvor wurde Schweißerschutzkleidung nach der EN 470-1 zertifiziert. So geprüfte Bekleidung darf weiterhin genutzt werden, obwohl diese Vorschrift durch die EN ISO 11611 ersetzt wurde. Nach der EN 470-1 zertifizierte Bekleidung dient zum Schutz bei Schweißarbeiten und verwandten Verfahren und hier insbesondere gegen kleine Spritzer von flüssigem Metall, einem kurzzeitigen Kontakt mit einer offenen Flamme und vor UV-Strahlung.

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Die neue EN ISO 11611 ist das derzeit gültige Zertifizierungsverfahren für Schweißerschutzbekleidung und Schutzbekleidung für Metallarbeiten. Die zertifizierten Kleidungsstücke sind durch das rote Piktogramm einer Flamme leicht erkennbar. Diese Schutzkleidung schützt ebenso gegen kleine Spritzer von flüssigem Metall, einem kurzzeitigen Flammenkontakt sowie der UV-Strahlung. Darüber hinaus bietet diese Kleidung begrenzten Schutz in Form einer elektrischen Isolation. Geprüft wird zusätzlich die Schutzwirkung gegenüber Gleichspannung bis circa 100 V.

Die Schutzkleidung nach EN ISO 11611 ist in zwei Klassen aufgeteilt. Die Klasse 1 beinhaltet Bekleidung für weniger gefährdende Arbeiten bei geringer Strahlungswärme und mit rund 15 Schweißtropfen. In der Klasse 2 finden sich Schutzbekleidungen für Schweißarbeiten mit höherer Gefährdung, starker Strahlungswärme und mit 25 Tropfen oder mehr. Außerdem wird die Neigung zur Oberflächenentzündung nach A1 geprüft und die Entzündlichkeit der Kanten sowie Nähte nach A2.

Du solltest immer auf Nummer Sicher gehen und Schutzbekleidung kaufen, die nach EN ISO 11611 Klasse 2 A2 zertifiziert ist.

Schweißen Schutzhelm

Augen- und Gesichtsschutz sind beim Schweißen unbedingt nötig.

 

Weitere Zertifizierungen für Schutzkleidung

Solltest du dich im Schmieden, Metallgießen oder beim Schneidbrennen versuchen wollen, ist die Schutzkleidung für Schweißer nicht ausreichend. Die wichtigsten Zertifizierungen für Kleidung mit noch höherem Schutz sind:

  • EN 1149: Elektrostatisch ableitfähige Schutzkleidung, Sogenannte antistatische Bekleidung. Schutz gegen Entladungen durch Elektrostatik und gegen Funken oder einen Brand oder eine Explosion – verursacht durch Antistatik.

Der Vollständigkeit halber sind diese Zertifizierungen für Schutzkleidung genannt:

  • EN 61340-5-1: ESD-Schutzbekleidung gegen elektrostatische Phänomene.
  • EN 13034 Typ 6: Chemikalienschutzbekleidung
  • EN 343: Wetterschutzbekleidung
  • EN 381-5 Klasse 1: Forstschutzbekleidung
  • EN 471 ersetzt durch EN ISO 20471: Warnschutzbekleidung
  • EN ISO 20471: Warnschutz
  • EN 510: Maschinenschutzbekleidung

Herstellerangaben auf der Schutzbekleidung

Einige Hersteller geben besondere Bezeichnungen an, um die Schutzwirkung ihrer Bekleidung zu verifizieren. Dies sind in der Regel die Bezeichnungen:

  • Flammentin – ist ein flamm- und glimmfester Stoff. Dieser verliert nach Kontakt mit Wasser seine Schutzwirkung, darf also nicht gewaschen werden. Auch nach starkem Schwitzen ist es angeraten, den Stoff auszutauschen.
  • Persönliche Schutzausrüstung (PSA) Kategorie 1 – geringes Risiko, Stufe Wetterschutz, keine Zertifizierung
  • PSA Kategorie 2 – mittelschweres Risiko, vergleichbar leichter Hitzeschutz, eine Zertifizierung durch eine externe Institution ist möglich, kein EG-Qualitätssicherungssystem.
  • PSA Kategorie   3 – hohes Risiko sowie tödliche Gefahren. Zertifizierung vorgeschrieben, erfolgt durch eine externe Institution, das EG-Qualitätssicherungssystem prüft fortlaufend.

Welche einzelnen Teile deine PSA enthalten sollte, erkläre ich dir in dem Artikel Hersteller Schutzkleidung für Schweiß- und Metallarbeiten.