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Poliermaschinen für Boote – das ist zu beachten

Wenn du schon mit einer Poliermaschine Autos auf Hochglanz gebracht hast, bedeutet dies nicht, dass es dir bei einem Boot ebenso gelingt. Der Rumpf und das Oberdeck von Jachten erfordern eine andere Vorgehensweise als ein Autolack. Insbesondere dann, wenn das Boot aus Glasfaser oder aus Holz gebaut wurde. Nutzt du zudem die Nord- oder Ostsee für deine Bootsfahrten als Freizeitkapitän, kommen weitere Einflüsse hinzu, denn Salzwasser hat seine eigenen Gesetze. Welches die besten Poliermaschinen für Bootskörper jeder Art und für alle Arbeiten ideal sind, ist das Thema dieses Heimwerker-Reports.

Boot polieren

Der Rumpf und das Oberdeck von Jachten erfordern eine andere Vorgehensweise beim Polieren als ein Autolack.

 

Materialien für Bootsrümpfe    

Im Bootsbau kommen charakterlich sehr unterschiedliche Materialien zum Einsatz. Manche davon werden quasi nur für ein einziges Boot verwendet, so wie bei der Ra. Dieses Boot wurde ganz aus Papyrus gebaut. Hintergrund war, dass der Abenteurer und Archäologe Thor Heyerdahl 1969 beweisen wollte, dass die alten Ägypter mit ihren Papyrusbooten bis nach Amerika segeln konnten, was ihm im zweiten Anlauf gelang. Grund dafür war, dass in Afrika und Amerika Kultgegenstände von vor Christi gefunden wurden, die eine frappierende Ähnlichkeit besaßen.

Generell werden statt dem exotischen Papyrus gängigere Materialien eingesetzt, darunter:

  • Bootsstahl,
  • Edelstahl V4A,
  • Holz,
  • Aluminium,
  • Fiberglas.

Die anfänglichen Versuche mit Aluminium wurden zwischenzeitlich nahezu vollständig eingestellt. Alu wird selten für kleinere Boote verwendet, weil die Ausdehnung durch Temperaturänderungen schlicht zu groß ist und zu Verspannungen im Bootsrumpf führt.

Bootsstahl wird kaum noch verwendet, weil viel zu schwer. Nur als massiver Schiffbaustahl ist Stahl im Marinebau noch gebräuchlich.

Edelstahl in seiner antimagnetischen und salzwasserbeständigen Form V4A kommt im zivilen Bootsbau kaum zum Tragen, weil zu schwer und zu teuer. Allerdings besitzt die Deutsche Marine über 20 Boote, die vollständig aus V4A konstruiert wurden. Hintergrund ist die antimagnetische Eigenschaft von V4A, die Minensuchboote vor Magnetminen schützt.

Einst war im Sport- und Freizeitsektor bei Booten Holz das Material überhaupt. Allerdings werden hierzu generell Tropenhölzer wie Mahagoni bevorzugt. Mit wachsendem Umweltbewusstsein sank die Nachfrage nach Holzbooten. Deshalb werden derzeit eher selten echte Holzboote auf Kiel gelegt.

Fiberglas ist das bevorzugte Material der Bootsbauer, auch Gelcoat oder GfK genannt. Gelcoat ist ein Begriff, der verwendet wird, um die pigmentierte oder gefärbte Außenfläche eines Glasfaserboots zu beschreiben. Fiberglas ist eine Kombination aus Epoxid- oderPolyesterharz und Glasgewebe. Durch die Verbindung der Harze mit dem Glasgewebe entsteht ein Material mit ausreichend Flexibilität bei hoher Festigkeit.

Nachteile von Holzbooten

Holz kann faulen. Die berüchtigte Holzfäule ist ein Prozess, bei dem durch die Einwirkung von Wasser und Bakterien die Eiweiße und Zuckermoleküle im Holz zerstört werden. In der Folge beginnt selbst Hartholz zu zerfasern, verliert seine Stabilität und zerfällt.

Segelboot polieren

Verschiedene Materialien für Bootsrümpfe erfordern jeweils eine andere Pflege.

Ein ähnlicher Prozess ist zu beobachten, wird ein Stück Holz in einen Kompost gelegt. Die Holzfäule frisst sich immer tiefer in das Material und breitet sich zugleich flächig aus. Um Holzfäule vollständig zu entfernen, wird der befallene Bereich sehr großzügig mit einer Schleifmaschine bearbeitet, bis nur noch gesundes Kernholz vorhanden ist. Bei kleineren Stellen verwenden Experten hierfür eine Rotationspoliermaschine und eine Sandpaste, wodurch äußerst präzises Arbeiten möglich ist.  

Nachteile von Fiberglas

Gelcoat-Oberflächen sind generell sehr hart und lange haltbar. Allerdings kann bei direkter Einwirkung von Sauerstoff aus der Luft oder aus dem Wasser ein oxidativer chemischer Abbauprozesseinsetzen. In Fachkreisen wird dann davon gesprochen, dass GfK blüht. Dieser Vorgang hat durchaus große Ähnlichkeit mit dem Verrostungsprozess bei Metallen. Diese Oxidation ist im Grunde das sich verschlechternde Gel-Coat-Material. Dies zeigt sich visuell als mattes, raues und kreidig aussehendes Finish.

Wenn die Oxidation nicht beseitigt wird, beschleunigt sie sich. Die raue Oberfläche nimmt immer mehr Wasser in der obersten Schichtauf. Wird die nächste Schicht in Mitleidenschaft gezogen, entsteht ein Lochfraß, so wie es von einigen Metallen bekannt ist. Deshalb ist es unerlässlich, einen Bootsrumpf aus Fiberglas regelmäßig zu pflegen. Zum mindestens zweimal jährlichen Pflegeprogramm gehören:

  • gründliches Waschen des Rumpfes.
  • Entfernung aller Ablagerungen inklusive Algen, Muscheln und Kalk oder Salz.
  • Compoundierung (falls erforderlich)
  • Polieren
  • Versiegeln mit einem Wachs oder Dichtmittel

Selbst bei kleineren Booten ist es viel einfacher, für die Pflege eine Poliermaschine zu verwenden. Mit dieser kann die Oxidation entfernt werden, du kannst eine Politur auftragen und die Gelcoat-Oberfläche abdichten.

Tipp: Erfahre mehr über die besten Autopolituren

 

Welche Poliermaschinen für welche Arbeiten am Boot

Ein Rotationspolierer ist ideal zum Ausschneiden der Oxidation von Gelcoats. Deutlich besser als eine Schleifmaschine, die generell viel zu viel Material entfernt. Rotationspoliermaschinen sind Direktantriebswerkzeuge. Diese bieten viel Leistung, die mit etwas Gefühl und Sachverstand gezielt eingesetzt werden kann.

Um ein optimales Ergebnis zu erreichen, empfiehlt sich ein hochwertiges Wollkissen auf der Polierscheibe. Außerdem sollte eine Schleifpaste mit passender Körnung verwendet werden. Auf diese Weise kann die kalkähnliche Oxidation entfernt werden.

Es entsteht eine glatte, harte Oberfläche. Diese kann bei Bedarf mit Harz ausgefüllt und nach dem Trocknen beigeschliffen werden. Bei größeren Oxidationsschäden wird eine Glasfasermatte eingepasst. Außerdem lassen sich mit einem Rotationspolierer und einer feinen Schleifpaste anhaftende Salze, Algen und Muscheln sauber vom Rumpf entfernen, ohne Schäden zu verursachen.  

Boot mit der Poliermaschine polieren und wachsen

Wie bei einem Auto, so werden auch beim Rumpf von Booten Orbitalpolierer genutzt, um eine Politur durchzuführen oder um die Oberfläche durch einen Bootswachs oder eine Versiegelung zu schützen.

Orbitalpolierer werden auch als Dual Power Polierer oder als Exzenterpoliermaschinen zum Kauf angeboten. Kennzeichnend für diese Geräte ist, dass sich der Polierteller wie beim Rotationspolierer dreht aber zusätzlich oszilliert. So wird selbst von Anfängern in kurzer Zeit ein gleichmäßiges und vollständiges Polierergebnis erzielt.  

Zudem sind im Bootsfachhandel für exzentrische Poliermaschinen Bürstenaufsätze erhältlich. Mit diesen kannst du das Oberdeck deines Bootes schrubben und so alle Salze, Algen, Sand und Dreck selbst aus den kleinsten Fugen und Nahtstellen entfernen.

Boot Rumpf Polieren

Wie beim Auto empfiehlt es sich bei Booten eine Exzenterpoliermaschinen zu verwenden.

 

Leistungsmerkmale für Poliermaschinen für Boote

Da ein Rotationspolierer für Boote sowohl Verunreinigungen und Ablagerungen, als auch GfK Oxidation entfernen soll, ist es ratsam ein kraftvolles Modell mit mindestens 800 Watt auszuwählen. Außerdem solltest du nur dann einen Rotationspolierer kaufen, wenn dieser über eine regulierbare Drehzahl verfügt.

Einen Exzenterpolierer kaufen ist für Freizeitkapitäne geradezu eine Pflicht. Perfekt sind Geräte, die von 2.500 Schwingungen pro Minute zum Wachsen über 3.900 zum Polieren und Reinigen bis zu 6.500 Schwingungen je Minute zum Entfernen von Lackfehlern und Oxidation ermöglichen.

 

Schlussbemerkungen zum Polieren von Booten

Beim Polieren, Wachsen und Pflegen von Booten ist weit mehr zu beachten, als beim polieren des Autolacks. Zudem sind die erforderlichen Arbeiten deutlich umfangreicher. Aus diesem Grund solltest du für dein Boot zwei Poliermaschinen kaufen, denn du wirst einen Rotationspolierer ebenso benötigen, wie die Exzenterpoliermaschine.

 

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