Poliermaschine reinigen – Langlebigkeit und beste Polierergebnisse
Eine Poliermaschine reinigen ist oftmals lästig und wird gerne vernachlässigt oder ganz vergessen. Dabei kann nur eine sorgfältig gereinigte Poliermaschine auch exzellente Polierergebnisse liefern und zudem über viele Jahre klaglos ihre Aufgaben erfüllen. Warum das so ist? Das erkläre ich dir in diesem Heimwerker-Report.
Poliermittel helfen der Poliermaschine bei der Arbeit – und zerstören das Gerät
Mit einer Poliermaschine lassen sich verschiedenste Materialien bearbeiten:
- Lacke
- Lasuren
- Stähle
- nicht eisenhaltige Metalle
- Legierungen
- Beschichtungen
- Fliesen (mehr Infos zu der Fliesenreinigung mit der Poliermaschine)
- Stein
- Kunststoff
- Holz
- Glas
Die Substanzen in Poliermitteln
Um Oberflächen aus derartigen Materialien in frischem Glanz erstrahlen zu lassen, sind eine Poliermaschine, passende Polieraufsätze und ein Poliermittel notwendig. Je nach zu bearbeitendem Material, setzen sich diese Poliermittel aus den unterschiedlichsten Substanzen zusammen.
Bei Lacken und Metallen werden gerne Polituren mit feinsten Schleifkörpern genutzt, die in eine geschmeidige Paste oder eine Emulsion eingebunden sind. Auf diese Weise werden die Schleifkörper am Arbeitsbereich gehalten, denn ohne würden sie durch die Rotation der Poliermaschine zu den Seiten weggeschleudert. Diese Pasten trocknen beim Polieren ein und bilden harte, gipsähnliche Rückstände. Als Schleifkörper werden Minerale, Metalle sowie Kunststoffe verwendet.
Wachse für Lackierungen haben eine Schutzfunktion und sorgen dafür, dass dieser noch mehr glänzen kann. Die lackierte Oberfläche wird geglättet, indem Wirbel und Kratzer mit einer Schutzbeschichtung gefüllt werden, anstatt wie beim Polieren eine feine Farbschicht zu entfernen. Die häufigste Zutat in Autowachsen ist Carnaubawachs. Dieser spezielle Inhaltsstoff eignet sich hervorragend, da er nicht in Wasser abgewaschen wird, hoher Hitze standhält und ein schönes, glänzendes Finish bietet. Viele Wachse sind eine Mischung aus natürlichen Wachsen wie Carnaubawachs, Lösungsmitteln und Farbstoffen. Einige Wachse verfügen obendrein über UV-Hemmer, die den Lack deines Autos vor dem Ausbleichen bewahren. Erfahre hier mehr Infos über das Polieren eines Autos.
Bei Holz werden vorzugsweise Öle und Harze als Poliermittel genutzt. Auch Harze können beim Polieren eintrocknen, während die Öle meist einen feinen Schaum bilden, dessen Bläschen sich gerne selbstständig machen.
Bei Glas und Metallen, aber auch bei Fliesen und Stein haben sich Quarze als effektive Schleifmittel erwiesen. Diese werden entweder in eine Paste eingerührt oder sind in einem fett- oder ölhaltigen Poliermittel enthalten.
Die Aufsätze für Poliermaschinen
Polieraufsätze bestehen in der Regel aus:
- Schaumstoff
- Wolle
- Mikrofaser
Insbesondere Wolle und Schaumstoff neigen dazu, etwas zu stauben, insbesondere wenn sie beim Polieren warm werden und die natürlich enthaltene Restfeuchte entwichen ist. Bei Mikrofaser-Aufsätzen kommt es auf die Qualität an. Meist erlauben diese Polieraufsätze ein nahezu staubfreies Arbeiten. Bei minderwertigen Qualitäten können sich aber wie bei Wolle Fusseln lösen. Immer musst du aber mit Partikeln der Poliermittel rechnen, die sich zunehmend in der Luft anreichern, je länger die Politur andauert.
Nach der Politur Aufsätze und Poliermaschine reinigen
Damit du nicht vor jeder Politur neue Polieraufsätze kaufen musst, sollten diese sorgfältig gereinigt werden. Wie du dies einfach und gründlich machen kannst, erkläre ich dir etwas später in diesem Report. Aber auch die Poliermaschine selbst sollte regelmäßig einer Grundreinigung unterzogen werden.
Wie alle rotierenden Handwerksmaschinen, egal ob Trennschleifer, Bohrmaschine, Kreissäge oder eben die Poliermaschine, werden die elektrischen Motoren und die Antriebe durch Luft gekühlt. Dazu sind in den Geräten Lufteinlässe sowie Ausgänge vorgesehen. Zwangsläufig gelangen beim Polieren Partikel der Poliermittel, Fusseln oder Staub von den Schwammaufsätzen ins Innere der Maschine. Dort ist es warm, sodass sich diese Partikel ablagern und manchmal sogar mit dem Material verkleben. Je häufiger und je länger die Poliermaschine in Betrieb ist, desto dicker wird die Schicht der Ablagerungen. Deshalb ist es notwendig, die Poliermaschine regelmäßig auszublasen und in Abständen zu öffnen, um verklebte Ablagerungen mit einer weichen Kupferbürste zu entfernen.
Beim Reinigen der Poliermaschine zeitgleich die Wartung erledigen
Bei dieser Wartung können auch gleich die Kontakte überprüft und nötigenfalls ausgetauscht werden. Schließlich ist nichts frustrierender, als eine streikende Poliermaschine – natürlich immer genau dann, wenn du mit der Politur beinahe fertig bist. Achte beim Reinigen peinlich genau darauf, das alle losgelösten Ablagerungen auch tatsächlich aus dem Gehäuse der Poliermaschine entfernt werden. Das gelingt mit einem kleinen Handsauger mit Bürstenschlauch relativ gut. Alternativ kannst du Druckluft verwenden, die es ja auch in der praktischen Spraydose zu kaufen gibt. Oder du nutzt den Lausauger, der in der Regel auch eine Gebläsefunktion hat oder eben den Kompressor. Ein Fön funktioniert meist nicht, weil die Leistung zu gering ist.
Gerade bei älteren Poliermaschinen sind einige Tropfen Kontaktspray ratsam, denn meist laufen die Maschinen nach dieser Kur so, wie sie es im Neuzustand getan haben. Dies hat direkte Auswirkungen auf deine Arbeit und das Ergebnis der Polituren. Ablagerungen sind niemals gleichmäßig, sondern an einigen Stellen stärker, an anderen manchmal gar nicht vorhanden. Im Resultat läuft die Poliermaschine, aber mit einer leichten, meist nur minimalen Unwucht. Diese kann zu einem ungleichmäßigen Politurbild führen, für welches meist verzweifelt nach dem Grund gesucht wird. Insbesondere hochwertige Lackierungen sind davon betroffen, denn diese nehmen in der Regel die kleinsten Fehler übel.
Info: Du kannst dich auf unserer Webseite auch über Exzenter Poliermaschinen informieren. Bei diesen Modellen handelt es sich jedoch recht selten um Geräuscharme Poliermaschinen.
Polieraufsätze reinigen
Dein Hauptaugenmerk sollte auf den Polieraufsätzen liegen, denn deren perfekte Reinigung entscheidet über das Ergebnis der nächsten Politur. Es werden im Handel spezielle Reinigungsmittel für Polieraufsätze angeboten. Basieren diese auf Seife und enthalten ein Bleichmittel, lassen sich fast immer alle Rückstände aus Schaumstoffen, Mikrofasern oder Wolle entfernen.
Die Bleiche oder ein anderes geeignetes Mittel zum Entfärben sind deshalb wichtig, weil so ein Farbübertrag beim Polieren verhindert wird.
Stell dir vor, du polierst einen typisch knallroten Ferrari. Als nächstes Auto wartet ein Bentley in brillantweiß auf dich. Wurde der feine, rote Farbabtrag vom Ferrari nicht vollständig aus dem Polieraufsatz entfernt, wirst du auf dem Lack des Bentley rote Schlieren, rötliche Hologramme und mit viel Pech pinkfarbene Lackbereiche finden, in denen sich der rote und der weiße Lack untrennbar verbunden haben. So entstehen Schäden in erheblicher Höhe, die sich durch ein paar Eurocent für ein Reinigungsmittel vermeiden lassen.
Wichtig ist beim Auswaschen der Aufsätze, dass du mit den Fingerspitzen nach Knoten, Krümeln und Reststücken suchst, um diese zu entfernen. Manchmal verstecken sich Reste der Politur, durchtränkt mit Farbpigmenten von der letzten Politur, im Aufsatz. Diese müssen unbedingt gefunden werden, denn auf der nächsten zu polierenden Fläche wirken solche Stücke wie ein Wachmalstift, der sich mit kreisrunden Bildern in einer anderen Farbe bemerkbar macht.
Zwischenreinigung während dem Polieren
Nicht weniger wichtig ist die Reinigung der Polierpads – während du arbeitest. Dazu brauchst du lediglich eine Büste mit relativ steifen Borsten. Diese dürfen aber nicht so hart sein, dass sie die Polieraufsätze beschädigen können. Damit werden die Aufsätze ausgebürstet. Willst du ein absolut perfektes Polierergebnis erreichen, musst du noch einen Schritt weiter gehen.
Dazu benötigst du nicht einen, sondern mindesten zwei gleiche Polierpads, besser drei. Immer wenn ein Polieraufsatz gereinigt werden muss, gönnst du diesem eine Ruhepause und ziehst das nächste Pad auf die Poliermaschine. Dies ist vor allem bei Polieraufsätzen aus Schaumstoff wichtig. Grund dafür ist, dass Schaumstoff Wärme nicht besonders gut verträgt. Je höher die Temperatur, desto weicher wird der Polieraufsatz. Damit ändert sich auch die Scheiderate, also die Dicke und Intensität des Abtrags, was zu einem sich verändernden Polierbild führt. Deshalb ist es clever, nach der Zwischenreinigung immer ein abgekühltes Polierpad zu verwenden, damit du eine absolut gleichmäßige Politur erzielen kannst.
Reinigungslösung für Polieraufsätze selbst machen
Du kannst das Reinigungsmittel für deine Polieraufsätze auch selbst herstellen. Als Basis empfehlen sich reine Seifen, insbesondere.
- Gallseife
- Kernseife
- Grüne Seife
Außerdem solltest du Natron, Soda oder Backpulver der Seife hinzusetzen. Etwas Apfelessig dazu und fertig ist dein Reinigungsmittel für Polieraufsätze.
Sollen alle Farbreste entfernt und die Pads in ihre ursprüngliche Farbe zurückversetzt werden, hat sich Hydrogen Peroxid als 15 %-ige Lösung als wirksam erwiesen.
Wie Polieraufsätze optimal gereinigt werden
Es ist äußerst wichtig, die Polierpads sofort nach dem Gebrauch zu reinigen. Ansonsten setzen sich die Rückstände der Poliermittel und die abgetragene Farbe im Material fest und sind oft nicht mehr zu entfernen. Zudem besteht die Gefahr, dass durch die verhärteten Rückstände beim Reinigen der Polieraufsatz beschädigt und damit unbrauchbar wird.
Fülle einen beliebigen Behälter mit warmem Wasser, maximal 40 Grad Celsius. Tauche die Polierscheibe kurz ein und lege sie dann auf ein Mikrofasertuch. Nun kannst du den Aufsatz leicht andrücken. Sinn ist, dass die Mikrofasern dank ihrer Saugfähigkeit einen Großteil der Rückstände aus dem Pad aufnehmen.
Anschließend gibst du deinen selbsthergestellten Padreiniger oder ein gekauftes Produkt auf den Polieraufsatz. Nur mit dem Daumen massierst du das Mittel leicht und kontinuierlich in das Material ein. Lass die Reinigungsflüssigkeit gerne fünf Minuten einwirken. Anschließend massierst du das Pad wieder, allerdings unter fließendem Wasser, wodurch die Rückstände aus dem Pad herausgewaschen werden. Zum Schluss kann der Polieraufsatz ein Vollbad in klarem Wasser nehmen. Drücke den Aufsatz immer wieder aus, denn so kannst du sehen, ob noch Rückstände im Material haften. Bleibt das Wasser klar, ist das Polierpad sauber.
Polierpads trocknen
Anschließend muss der Polieraufsatz getrocknet werden. Hast du Zeit, legst du den Polierschwamm mit der Rückseite nach oben auf eine saugende Fläche. So läuft alles Wasser heraus und sammelt sich nicht auf dem Rücken des Pads.
Um die Trocknung zu beschleunigen, kannst du die Pads auf die Poliermaschine aufziehen und diese frei laufen lassen. Das wirkt wie eine Zentrifuge, sprich wie eine Wäscheschleuder. Du solltest du dies aber an der freien Luft oder in einem Behälter machen, denn die Wasserspritzer fliegen etliche Meter weit.
Werden die frisch gereinigten Polieraufsätze dringend benötigt, ist der Wäschetrockner eine Alternative. Allerdings nicht zu lange und bei niedriger Temperatur, denn wie bereits erklärt: Polierpads mögen Wärme nicht besonders.