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Farbsprühgerät kaufen – wichtige Kriterien, Leistungsmerkmale und Mindestvoraussetzungen

Mit Luftdrucksystemen, Airless und Niederdruck Farbsprühanlagen stehen drei Technologien mit unterschiedlichen Eigenschaften für das Sprühlackieren zur Auswahl. Ist die Wahl auf eine der Methoden gefallen, ist es ebenso wichtig, das ideale Modell auszuwählen. Welche Mindestanforderungen ein Farbsprühgerät innerhalb der drei Systeme erfüllen sollte, erkläre ich dir in diesem Heimwerker-Report.  

 

Die richtige Wahl beim Kauf von Farbsprühgeräten treffen  

Die erste zu treffende Entscheidung ist, ob du ein Farbsprühsystem mit Airless, Luftdruck oder Niederdruck Technik anschaffen willst. Was die Unterschiede sind, welche Leistungsmerkmale diese Techniken besitzen und für welche Einsatzzwecke sie geeignet sind, kannst du im Artikel Kaufberater Farbsprühgeräte: Arten, Vorzüge, Nachteile und Einsatzgebiete nachlesen. Beispielsweise kannst Du mit einigen Farbsprühgeräten Spachtelmasse spritzen. Ist deine Wahl auf ein System mit komprimiertem Niederdruck mit hohem Volumen (HVLP) oder auf ein Airless-Sprühgerät gefallen, heißt es in der jeweiligen Kategorie das beste Modell für deine Zwecke zu finden. Dabei helfen dir die nachfolgenden Fakten und Informationen.

Farbsprühgerät Kriterien

Dein Farbsprühgerät sollte bestimmte Mindestanforderungen erfüllen, um gute Ergebnisse zu liefern

 

Eigenschaften der drei Farbsprühsysteme in Kurzform 

Jedes Farbsprühverfahren besitzt besondere Vorzüge, Nachteile und ist für bestimmte Aufgaben besonders geeignet. Anhand der nachfolgenden Listen erhält du ergänzend zum o.a. Artikel einen Kurzüberblick. 

Airless Farbsprühgeräte 

  • schnelles Arbeiten auf großen Flächen.
  • kann viskose Farben wie Latex verarbeiten.
  • saugt die Farbe direkt aus der Dose oder dem Farbeimer.
  • bildet eine gleichmäßige Farbschicht mit sehr feiner Textur.
  • Farbverlust kann durch Sprühnebel bis zu 40 Prozent betragen.
  • Außeneinsatz bei Wind nicht empfehlenswert.
  • Arbeitsumgebung muss großzügig abgedeckt werden.
  • moderate Preise machen Airless Farbsprühgeräte auch für den Privatgebrauch attraktiv.
  • es bedarf einiger Erfahrung, um die Sprühmuster und Texturen zu kontrollieren.  

Farbsprühgeräte mit Luftdruck aus dem Kompressor 

  • lassen sich auch von Anfängern leicht handhaben und bedienen.
  • gleichmäßiges Lackierergebnis.
  • als Handgeräte mit Reservoire an der Sprühpistole preisgünstig für kleine Arbeiten erhältlich.
  • Entnahmebehälter steht unter Druck.
  • bei kleinem Reservoire oder bei Farbdosen häufiger, zeitaufwendiger Wechsel des Vorratsbehälters notwendig.
  • hoher Farbverlust durch voluminöse Sprühnebel. 
  • kann Farben mittlerer Viskosität und dünnflüssige Produkte wie Lasuren verarbeiten. 
  • Große Modelle mit leistungsstarkem Kompressor sind oftmals übermäßig laut. 

Niederdruck Farbsprühgeräte – HVLP

  • teuer in der Anschaffung. 
  • verschwendet wenig Farbe durch optimale Kontrollmöglichkeiten.
  • die Farbe tritt im Vergleich zu den anderen Systemen langsam aus, was das Arbeiten erleichtert. 
  • kann lediglich dünnflüssige Farben, Lasuren und Lacke verarbeiten. 
  • ideal für kleinere und mittelgroße Objekte wie Schränke, Stühle oder Türen.
  • perfekt, um kompliziert geformte Objekte mit einer gleichmäßigen Farbschicht zu überziehen.  

 

Leistungsmerkmale für Farbsprühgeräte 

Der maximal mögliche Druck und die Motorleistung sind beim Kauf eines Farbsprühgerätes entscheidende Kriterien. Aber auch die mögliche Schlauchlänge, die zum Gerät gehörenden Düsen und der Aufwand beim Reinigen des Sprühsystems können mitunter für die Kaufentscheidung ausschlaggebend sein.

Was muss ein Airless Farbsprühgerät können? 

Farbsprühgerät Fassade

Durch den hohen Druck der Airless-Sprühsysteme kann eine extrem schnelles Arbeiten geförderter werden

Airless Farbsprühgeräte arbeiten mit einem hohem Druck. Dazu besitzen diese Geräte mindestens eine Pumpe. Um ein gleichmäßigeres Sprühbild zu erzielen und um noch mehr Farbe zu transportieren, sind einige Modelle mit mehreren Pumpen ausgestattet. Ohne die Zugabe von Luft wird die Farbe direkt unter Druck gesetzt und durch eine Düse gepresst. Erst danach kommen die feinen Farbtropfen mit Luft in Berührung, weshalb auch schnell trocknende Farben gut airless zu verarbeiten sind. 

Airless-Sprühgeräte werden in der Regel elektrisch betrieben. Durch den hohen Druck werden große Mengen Farbe gefördert, weshalb dieses Verfahren ein extrem schnelles Arbeiten ermöglicht. Oftmals muss die Farbe nicht einmal verdünnt werden, sondern kann in dem Zustand verarbeitet werden, in dem sie hergestellt wurde.  

Testsprühen 

Wichtig ist, dass vor dem ersten Einsatz mit dem Gerät auf einer neutralen Fläche geübt wird. Der Erfolg stellt sich schnell ein, denn nur durch gleichmäßige Bewegungen mit der Sprühpistole lassen sich bereits sehr gute Ergebnisse erzielen. Damit bei der Einarbeitung keine Farbe unnötig vergeudet wird, kannst du mit Wasser üben. Zur Not lässt sich das Wasser mit einer Lebensmittelfarbe einfärben, um eine bessere Kontrolle über das Ergebnis zu erhalten. 

Kraftvolle Pumpen

Ein Airless-Spritzgerät sollte eine kraftvolle Leistung liefern, damit dünnflüssige und viskose Farben verarbeitet werden können. Dazu ist es vorteilhaft, wenn die Leistung regulierbar ist. Allerdings solltest du darauf achten, kein überdimensioniertes Farbsprühgerät zu kaufen. Besitzt das System deutlich zu viel Leistung, lässt es sich schwerer handhaben, die aufgetragene Farbschicht wird zu dick und damit wird zu viel Farbe verbraucht. Außerdem sollte die Leistung der zu streichenden Fläche angemessen sein. Soll nur die Frontseite des Hauses neu gestrichen werden, sind Airless Geräte mit rund 1.000 Watt generell ausreichend. Stehen mehrere Häuser zum Anstrich an, sollte die Leistung ein Mehrfaches davon betragen. 

Leistungsmerkmale von Farbsprühgeräten mit Druckluftbetrieb 

Wird Druckluft genutzt, um einen Spray zu erzeugen, sind der Kompressor und die Düse die entscheidenden Bauteile. Abhängig davon welche Art von Farben verarbeitet werden sollten, ist es wichtig den richtigen Kompressor auszuwählen. Es gibt diese Luftverdichter als Trockengeräte und mit Ölbetrieb. Insbesondere bei Dispersionsfarben und Autolacken kann die Verwendung eines Kompressors mit Öl fatal sein. Diese Kompressoren neigen dazu, nach einigen Monaten im Betrieb winzige Öltropfen zu lecken, die dann in der Farbe landen. Da dies beim Sprühlackieren nicht sofort ersichtlich ist, sondern erst beim Trocknen zum Vorschein kommt, kann die Arbeit eines ganzen Tages zunichte gemacht werden. Je nach zu verarbeitender Farbmenge muss der Kompressor entsprechend großzügig ausgelegt sein und einen relativ hohen Maximaldruck erreichen können. 

Niederdruck Farbsprühanlagen – HVLP

Entscheidest du dich für das HVLP System, solltest du darauf achten, dass die Farbe mittels einer Zentrifugalpumpe transportiert wird. Diese Pumpenart sorgt für einen gleichmäßigen Spray und hilft zudem dabei, den Farbverlust beim Lackieren weiter zu reduzieren. Allerdings sind genau diese Modelle ein wenig teurer als solche mit einer regulären Pumpe.

Farbsprühsystem worauf achten

Durch das Vergleichen der Datenblätter von verschiedenen Modellen, kannst Du herausfiltern, welches Gerät zu Deinem Vorhaben am besten passt

 

Allgemeine Kaufkriterien für Farbsprühgeräte 

Vorteilhaft ist es, wenn zum Airless Farbsprühgerät mehrere Düsen unterschiedlichen Durchmessers gehören. So ist es möglich Lasuren, Beizen, Lacke und viskose Farben wie Latex zu verarbeiten, ohne dazu das Gerät wechseln zu müssen. 

Schlauchlänge und Anbauteile

Achte beim Kauf darauf, welche maximale Schlauchlänge möglich ist. Das ist besonders wichtig, sollen Metalldächer gestrichen werden oder der lange Gartenzaun benötigt eine neue Schutzschicht. Ebenso kaufentscheidend können Anbauteile sein. Sind hohe Zimmerdecken zu streichen, ist im Normalfall eine Leiter oder ein Gerüst notwendig. Diese Art zu arbeiten ist zeitaufwendig. Für Airless Farbsprühgeräte werden Verlängerungen angeboten, mit denen sich auch die Zimmerdecke in einem Altbau oder die Kuppel in einem Foyer erreichen lassen. 

Antriebsquellen

Es werden Farbsprühgeräte jeder Bauart angeboten, die mit Strom, Gas, einem Akku oder pneumatisch angetrieben werden. In der Regel sind elektrisch betriebene Systeme vorzuziehen. Sind aber am Arbeitsplatz keine Stromquellen verfügbar, kannst du auf die alternativen Energien umsteigen. 

Filter

Farbsprühsystem Innenraum

Je nach Vorhaben sollte das passende Farbsprühsystem gewählt werden. In unseren Tests vergleichen wir die besten Modelle für die richtige Auswahl!

Soll das Finish besonders glatt und makellos sein, ist es ratsam einen Farbfilter zu installieren. Dieser hält alle Partikel zurück, die zu groß sind, wodurch ein perfektes Finish erzielt werden kann. Allerdings bieten nicht alle Geräte die Möglichkeit, einen solchen Filter einzubauen, weshalb du gezielt nach Modellen Ausschau halten solltest, die dazu fähig sind.

Reinigung

Nach dem Farbsprühen müssen alle Systeme gründlich gereinigt werden. Ist dir diese Arbeit zu lästig, schau dich nach einem Modell mit automatischer Reinigung um. Diese Farbsprühgeräte sind in der Regel etwas teurer, dafür um so komfortabler in der Nutzung.

 

Schlusspunkt

Beim Kauf eines Farbsprühgerätes sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, damit du in der Tat das für dich ideale Modell erwirbst. Auf den ersten Blick mag die Vielzahl der Eigenschaften der einzelnen Geräte verwirrend erscheinen. Mach es dir einfacher und schaue in die Datenblätter der Geräte. So kannst diese problemlos miteinander vergleichen. Eine Alternative ist der Test der Farbsprühgeräte hier auf dieser Seite, der dir ein guter Einkaufsberater ist. Außerdem kannst Du dich über die jeweiligen Hersteller von Farbsprühgeräten in meinem Beitrag „Welche Hersteller bieten Farbsprühgeräte“ informieren.